Streuobstwiesen

Streuobstwiesen

Streuobstwiesen sind für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, darunter auch viele Wildbienen und Schmetterlinge, ein wichtiger Lebensraum. Sie ziehen seltene Vögel (z.B. Steinkauz, Wendehals und Gartenrotschwanz) an, die in den Höhlen von abgestorbenen Ästen brüten können. In diesen Höhlen kann man aber auch Siebenschläfer, Haselmäuse und Fledermäuse antreffen. Da die Wiesen nicht so häufig gemäht werden, existiert meist eine artenreiche und vielfältige Pflanzenwelt, die wiederum den zahlreichen Insekten Nahrung bietet.

Zweck

Erhalt und Neuanlage von Streuobstwiesen als wichtiger Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten – darunter auch Wildbienen, Vögel und Fledermäuse. Zudem der Erhalt alter Obstsorten.

Größe

ca. 250 Bäume wurden seit 1991 gepflanzt und gepflegt.
Weitere ca. 60 „alte“ Obstbäume befinden sich in Erhaltungspflege.

Unsere Wiesen weisen 56 verschiedene Apfelsorten sowie Kirsch-, Birnen- und Pflaumenbäume vor.

Finanzierung

Eine Wiese mit 33 Bäumen ist im Eigentum der Schutzgemeinschaft

6 Obst-Wiesen pachtet der Verein von der Stadt Neu-Ulm, darunter drei Ausgleichsflächen, die als Ersatz für Naturzerstörungen oder Beeinträchtigungen extra angelegt wurden.

Weitere 4 Wiesen werden von Privatpersonen durch unseren Verein angepachtet.

Aufgaben des GAU e.V.

  • Pacht der Wiesen zum Erhalt der Bäume

  • Pflanzung und Pflege z.B. durch jährlichen Obstschnitt

  • Ernte des Obstes, welches dann zum „Reuttier Apfelsaft“ weiterverarbeitet wird – erhältlich der Geschäftsstelle unseres Vereins in Gerlenhofen

Weitere Infos zum Projekt

Bedeutung von Streuobstwiesen

Neben dem bereits beschriebenen Pflanzen- und Artenreichtum liefern Bäume und Hecken und auch Obstbaumbestände als Windbremse und Schattenspender einen Beitrag zum Klimaausgleich. Kein Sonnenschirm kann an einem heißen Sommertag so kühlen und angenehmen Schatten spenden wie ein Baum. Zudem verhindern die Bäume an den Hängen unserer hügeligen Landschaft die Bodenerosion oder sogar bei Starkregen das Abrutschen ganzer Bodenschichten.

Seit Jahrhunderten prägen Obstwiesen um Dörfer und Städte unser Landschaftsbild und sind Zeugnisse traditioneller Lebensformen und eine Quelle für vitaminreiches Obst in der Winterzeit.

Streuobstwiesen bieten im Gegensatz zum Erwerbsanbau eine unüberschaubare Sortenvielfalt. In Deutschland sind etwa 2.700 Apfelsorten bekannt und davon viele nur noch auf natürlichen Obstwiesen zu finden. Zum Essen, für Saft und Most, für Brände, zum Dörren und zum Kochen und Backen – für jeden Zweck und Geschmack gibt es eine Vielfalt an Möglichkeiten.

Erhalt und Pflege

Die Schutzgemeinschaft pflegt ehrenamtlich ca. 250 Obstbäume (Stand Ende 2023), darunter auch Birnen-, Kirschen-, Pflaumen- und Walnussbäume, im Stadtgebiet von Neu-Ulm.

Der überwiegende Teil dieser Bäume wurde durch den Verein in den 1990ern Jahren neu gepflanzt. In den ersten zehn Jahren erforderten sie jährlich einen aufwändigen Erziehungsschnitt. Auch jetzt müssen die Bäume zum Jahresanfang geschnitten und die Wiesen im Sommer gemäht werden.

Im Herbst werden dann die ungespritzten Äpfel gepflückt und verkauft oder sie werden geschüttelt und aufgelesen, um sie zu Saft verarbeiten zu lassen. Dieser Saft wird dann in der Geschäftsstelle der Schutzgemeinschaft in Gerlenhofen unter der eigenen Marke „Reuttier Apfelsaft“ verkauft. Weitere Infos hierzu findest du in unserem Shop.

Gefährdung der Streuobstwiese

Streuobstbestände sind gefährdet. Viele Bäume werden für neue Wohn- und Gewerbegebieten sowie neuen Verkehrswegen gerodet.

Im Erwerbsobstanbau sind Streuobstwiesen keine wirtschaftliche Einnahmequelle. Der Aufwand, um sie zu pflegen, kann durch den Saft- und Obstverkauf nicht ausgeglichen werden. Zahlreiche Initiativen und auch Einzelpersonen arbeiten deshalb ehrenamtlich für den Erhalt der Streuobstbestände. Im Stadtgebiet Neu-Ulm sind die meisten Streuobstwiesen völlig überaltert und in der Pflege stark vernachlässigt. Solche Restbestände benötigen dringend eine regelmäßige Pflege bei gleichzeitiger Ersatzpflanzung in den zahlreichen Lücken der entfernten Bäume. Die Schutzgemeinschaft hat einige alte Streuobstbestände mit Neupflanzungen ergänzt, sodass wieder ein natürliches Gleichgewicht zwischen Jungbäumen und abgehenden Baumveteranen herrscht.

Jung- und Bestandsbäume direkt nebeneinander.
Ersatzpflanzungen in den Lücken

Unterstützung benötigt

Helfen Sie mit bei der Apfelernte und Pflege der Obstwiesen – jede Hand wird gebraucht. Unterstützen Sie unsere Schutzmaßnahmen durch den Kauf unseres Apfelsaftes aus regionalem Streuobst. Weitere Infos in unserem Shop. Sie können uns auch durch den Kauf unserer Äpfel auf unserer jährlichen Apfel- und Pilzausstellung unterstützen.