Renaturierung Burlafinger Seen

Renaturierung Burlafinger Seen

Als die Burlafinger Seenplatte wird das Gebiet nordöstlich von Burlafingen bezeichnet, das durch eine Vielzahl von Baggerseen geprägt ist. Das ehemalige Kiesabbaugebiet wurden unter Führung der Schutzgemeinschaft renaturiert und verschiedene Artenschutzmaßnahmen umgesetzt.

Zweck

Renaturierung einer durch Kiesabbau entstandenen Seenplatte in Burlafingen. Umsetzung des Grünordnungsplanes im Sinne des Naturschutzes.

Größe

Größe des gesamten Gebietes ca. 1,2 ha; davon Eingriffsfläche ca. 0,3 ha.

Finanzierung

Die Kosten beliefen sich damals auf rund 5.000 Euro und wurden von der Regierung von Schwaben zu 70 % bezuschusst.

Aufgaben des GAU e.V.

  • Pacht und Pflege der gesamten Fläche

  • Entbuschung und Schaffung von Rohbodenstandorten

  • Wartung der Eisvogelnistwand sowie Installation weiterer Nisthilfen

  • Abschirmung sensibler Bereiche vor Freizeitaktivitäten der Bürger

Weitere Infos zur Renaturierung der Burlafinger Seen

Diese Baggerseen stammen fast alle aus einer Zeit, in der noch ohne große Rücksicht auf die Umwelt Naturkies abgebaut wurde. Da damals den Kiesabbauunternehmen kaum Renaturierungsauflagen gemacht wurden, entstand so eine Seenplatte mit vielen kleinen Baggerseen mit fast einheitlicher Morphologie und unnatürlicher Ufergestaltung. Nach Beendigung des Kiesabbaus wurden diese teilweise verfüllt oder dienen seither als Freizeitgrundstücke für Wochenendhäuser oder dem Angelsport.

Um die zerstörte Natur in diesem Bereich wieder zu regenerieren, wurde unter Berücksichtigung aller Abbaugenehmigungen und rechtskräftiger Bescheide ein umfassendes Renaturierungskonzept von einem Fachbüro entwickelt, das schließlich als „Grünordnungsplan B1 – Seenplatte Burlafingen“ im Jahre 1990 vom Neu-Ulmer Stadtrat verabschiedet wurde. Dieser Plan ist seither rechtskräftig und für die Stadt Neu-Ulm verbindlich. Für die Umsetzung des Grünordnungsplanes konnte allerdings keine Möglichkeit gefunden werden.

Erst im Dezember 1996 gelang es der Schutzgemeinschaft mit Unterstützung der Stadt Neu-Ulm und der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Neu-Ulm, einen Anfang zu setzen. In einem Teilbereich eines der städtischen Grundstücke inmitten der Seenplatte, dem s.g. Hechtsee, konnten erste Biotopgestaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Mit schwerem Gerät wurde die weit vorangeschrittene Weidensukzession am Ostufer entfernt und die fast 4 Meter hohen Böschungen abgeflacht. Mit dem abgetragenen Material wurden ökologisch hochwertige Flachwasserbereiche geschaffen und mehrere große und kleine Tümpel gestaltet.

Zeitungsartikel von 1999 zur Burlafinger-Seenplatte
Zeitungsartikel NUZ April 1999 (Gartenamtsleiter Hanns-Luer Poppe, GAU-Vorsitzender Peter Freitag, Baggerführer Georg Kast und Biologe Wolfgang Gaus)
Künstliche Sandsteilwand
Künstliche Sandsteilwand

Eine besonders interessante Artenschutzmaßnahme ist die Erstellung einer künstlichen Sandsteilwand mit einer Höhe von rund drei Metern und 10 Metern Länge. Unmittelbar unterhalb der Steilwand wurde noch ein Tümpel angelegt, damit einerseits potenzielle Störer abgehalten werden und andererseits die Steilwand möglichst natürlich wirken soll.

Darüber hinaus wurde durch den Verein eine Uferschwalbenwand gebaut. Sie ist jedes Jahr mit Uferschwaben belegt, die dort Ihre Jungen mit Erfolg aufziehen. Beispielsweise waren im Jahr 2015 knapp 40 Röhren mit brütenden Uferschwalben belegt